Policy:Nutzungsbedingungen/Häufig gestellte Fragen zur Offenlegung von bezahlten Beiträgen

Nutzungsbedingungen der Wikimedia-Stiftung: Häufig gestellte Fragen zur Offenlegung von bezahlten Beiträgen

Gilt diese Bestimmung für mich, wenn ich einfach als unbezahlter Freiwilliger Bearbeitungen vornehme oder Inhalte hochlade?

Auf gar keinen Fall! Die Wikimedia-Projekte werden von zehntausenden unbezahlten Freiwilligen bearbeitet und unterstützt. Wikipedia und andere Wikimedia-Projekte werden von einer gemeinnützigen Organisation betrieben – die einzige gemeinnützige Website unter den Top-Websites der Welt. Diese Freiwilligkeit ist es, die unsere Projekte so besonders macht und dafür sorgt, dass sie so viel genutzt werden. Als unbezahlter Freiwilliger bist du eingeladen, Inhalte zu bearbeiten und hochzuladen, ohne dass du gemäß dieser Bestimmung der Nutzungsbedingungen Offenlegungen vornehmen musst.

Einige Beitragende erhalten jedoch eine Bezahlung für ihre Bearbeitungen. Diese Beitragenden verbessern die Gesamtqualität der Projekte, wenn sie aus neutraler Perspektive mitwirken. Dazu gehören viele Beitragende, die mit Institutionen wie Universitäten, Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen in Verbindung stehen. Andererseits wird in den meisten Projekten stark von interessengeleiteten, bezahlten Bearbeitungen – das heißt, die bezahlte Bearbeitung von Artikeln, um Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen zu bewerben – abgeraten oder sie sind sogar verboten.

Wenn du nicht für Bearbeitungen bezahlt wirst, musst du dir keine Gedanken um Offenlegungen unter dieser Bestimmung machen, da diese nicht erforderlich sind. Du bist Teil einer großartigen Gemeinde von Freiwilligen, die zu einer beispiellosen Ressource kostenloser Informationen beitragen, die der ganzen Welt zur Verfügung steht.

Wenn du bezahlt wirst, musst du dies offenlegen. Teile dies der Community mit, indem du diese Angabe in deine Bearbeitungszusammenfassung, Benutzerseite oder Diskussionssseite aufnimmst, um deine Perspektive fair offenzulegen. Stelle jedoch sicher, dass du die Regeln kennst: Wie unten genauer beschrieben, kann es für dich und deinen Kunden problematisch sein, wenn du im Interesse eines zahlenden Kunden zu Wikimedia-Projekten beiträgst und dabei diese bezahlte Beziehung verbirgst.

Ein kleiner Warnhinweis: Einige Projekte haben Richtlinien zu Interessenkonflikten, die sich von dieser Bestimmung der Nutzungsbedingungen unterscheiden (und strenger sind). Diese Richtlinien könnten dich daran hindern, bestimmte Formen der freiwilligen Bearbeitung durchzuführen, zum Beispiel zu Artikeln beizutragen, in denen es um dich selbst geht. Stelle sicher, dass du diese Community-Richtlinien kennst, bevor du beginnst! Wenn du Fragen hast, kannst du dich immer an die Community deines lokalen Projekts wenden. In jedem Projekt werden (oft unten auf der Seite) Kontaktinformationen bereitgestellt und generell enthält jedes Projekt verschiedene Orte für Fragen und Bekanntmachungen.

Wie wirkt sich diese Bestimmung auf Lehrer, Professoren und Mitarbeiter von Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen aus (galleries, libraries, archives and museums, „GLAM“)?

Diese Anforderungen sollten Lehrer, Professoren oder Personen, die in Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen („GLAM“) arbeiten, nicht daran hindern, in gutem Glauben Beiträge zu leisten! Wenn du unter eine dieser Kategorien fällst, musst du die Offenlegungsbestimmung nur befolgen, wenn du von deinem Arbeitgeber oder von einem Kunden konkret für die fraglichen Bearbeitungen oder Beiträge in einem Wikimedia-Projekt bezahlt wirst.

Wenn zum Beispiel ein Professor an der Universität X direkt von der Universität X bezahlt wird, um in der Wikipedia über diese Universität zu schreiben, muss der Professor offenlegen, dass der Beitrag vergütet wird. Es gibt einen direkten Leistungsaustausch: Geld für Bearbeitungen. Wenn dieser Professor jedoch einfach nur ein Gehalt für seine Unterrichts- und Forschungstätigkeit erhält und nur von seiner Universität ermutigt wird, allgemein beizutragen, also ohne konkretere Anweisungen oder direkte Vergütung, muss der Professor die Zugehörigkeit zu der Universität nicht offenlegen.

Das Gleiche gilt für GLAM-Angestellte. Es müssen nur dann Offenlegungen vorgenommen werden, wenn als Gegenleistung für einen bestimmten Beitrag eine Vergütung versprochen oder erhalten wurde. Eine Mitarbeiterin eines Museums, die allgemein, ohne konkrete Anweisungen oder Vergütung des Museums zu Projekten beiträgt, muss ihre Zugehörigkeit zu dem Museum nicht offenlegen. Andererseits muss ein „Wikipedian in Residence“, der ausdrücklich für die Bearbeitung des Artikels über das Archiv, bei dem er angestellt ist, vergütet wird, einfach offenlegen, dass er ein bezahlter „Wikipedian in Residence“ bei diesem Archiv ist. Dies wäre eine für die Zwecke dieser Anforderung ausreichende Offenlegung.

Wie verhält sich die Durchsetzung dieser Bestimmung durch die Community zu existierenden Regeln zu Datenschutz und Verhalten?

Es ist wichtig, gutgläubige Bearbeiter zu schützen. Ebenso wie die Regeln zu Sockenpuppen (oder Mehrfachkonten) und die entsprechenden Untersuchungen soll die Offenlegungsbestimmung in den Nutzungsbedingungen mit existierenden Richtlinien und Praktiken zusammenwirken, damit ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen der Identifikation bezahlter Beiträge und dem Schutz derer, die helfen, Wikipedia und andere Wikimedia-Projekte voranzutreiben, besteht.

Diese Richtlinien umfassen den projektübergreifenden Wert des Anstands, der eine Säule der Wikipedia ist, relevante Projektrichtlinien wie die gegen das Veröffentlichen persönlicher Informationen anderer Communitymitglieder gegen deren Willen in ENWP:OUTING sowie die Nutzungsbedingungen, die Stalking und Missbrauch untersagen. (In Fällen extremeren Verhaltens gelten möglicherweise außerdem lokale Gesetze.)

Diese Anforderung sollte, ebenso wie andere, konstruktiv angewandt werden, um Zusammenarbeit zu ermöglichen und unsere Projekte zu verbessern. Benutzer, die sie verletzen, sollten zunächst verwarnt und über diese Regeln informiert werden und danach nur bei Bedarf gesperrt werden. Anders ausgedrückt: Gehe von guten Absichten aus und sei freundlich zu Neulingen. Belästigungen sollen unterlassen werden. Zum Beispiel dürfen Nutzer gemäß der Richtlinie der englischsprachigen Wikipedia zu Belästigungen keine persönlichen Informationen über andere Nutzer veröffentlichen.

Wie kann ich eine Offenlegung gemäß dieser Bestimmung der Nutzungsbedingungen vermeiden?

Wenn du die Offenlegungen gemäß dieser Bestimmung vermeiden möchtest, solltest du darauf verzichten, für deine Bearbeitungen vergütet zu werden.

Was ist das „anwendbare Recht“ für bezahlte Beiträge bei Wikipedia und ihren Schwesterprojekten? Sind nicht offengelegte bezahlte Beiträge möglicherweise gesetzwidrig?

Abhängig von dem Ort, an dem du tätig bist, könnten bestimmte Gesetze für dich, dein Unternehmen oder deine Kunden gelten, wie z. B. Gesetze zum unlauteren Wettbewerb und Betrug. Zusätzlich zu den Anforderungen der Nutzungsbedingungen musst du auch diese Gesetze bei deinen Offenlegungen und bei der Durchführung von bezahlten Beiträgen einhalten.

Wir können Sie nicht in Bezug auf spezifische gesetzliche Anforderungen beraten und du solltest dich an einen Rechtsanwalt wenden, wenn du Fragen hast. Allgemein gesprochen sind irreführende Geschäftspraktiken, wie das Verheimlichen einer geschäftlichen Beziehung, in vielen Rechtsordnungen verboten.

In den Vereinigten Staaten beispielsweise sind "unlautere oder irreführende Handlungen oder Praktiken im Handel oder die den Handel beeinträchtigen, rechtswidrig."[1] Die Federal Trade Commission (FTC) ist landesweit für die Regelung von unlauteren oder irreführenden Handlungen oder Praktiken im Handel zuständig.[2] Wenn du zum Beispiel in einem relevanten Online-Forum nicht offengelegt hast, dass du im Sinne der Regelungen der FTC mit einem Unternehmen verbunden bist, geben die FTC-Regelungen den Hinweis, dass du möglicherweise haftbar bist:

Ein Online-Forum zur Diskussion von neuen Techniken zum Download von Musik wird von häufig von MP3-Player-Enthusiasten besucht. Diese tauschen sich über neue Produkte, Tools und die Funktion verschiedener Abspielgeräte aus. Ein Mitarbeiter eines führenden Herstellers von Abspielgeräten mischte sich unerkannt in die Forengemeinschaft und stellte die Vorzüge des Produktes seiner Firma heraus. Das Wissen um das Arbeitsverhältnis dieses Teilnehmers hätte wahrscheinlich das Gewicht und die Glaubwürdigkeit seiner Empfehlungen beeinflusst. Deshalb sollte ein Teilnehmer seine Verbindung zu dem Hersteller für die Mitglieder und Leser des Forums klar und deutlich offenlegen.[3]

Gemäß dem Handbuch der FTC Dot Com Disclosures „müssen Offenlegungen effektiv kommuniziert werden, sodass Verbraucher sie mit Wahrscheinlichkeit zur Kenntnis nehmen und verstehen”. Möglicherweise gelten auch Gesetze von US-Bundesstaaten, wie in der Ermittlung des Generalstaatsanwalts von New York im Jahr 2013 in Bezug auf Unternehmen, die in Astroturfing-Aktivitäten verwickelt sind.[4] Außerhalb der USA können auch andere Gesetze die Offenlegung bezahlter Beiträge erfordern. Gemäß der Richtlinie 2005/29/EG über unlautere Geschäftspraktiken der EU (und den entsprechenden nationalen Versionen) ist der Einsatz „redaktioneller Inhalte ... zu Zwecken der Verkaufsförderung [verboten, wenn] der Gewerbetreibende […] diese Verkaufsförderung bezahlt [hat], ohne dass dies [daraus] eindeutig hervorgehen würde“.[5] Nationale Gesetze von EU-Mitgliedsstaaten können nicht offengelegte bezahlte Beiträge weiter einschränken. Zum Beispiel hat ein deutsches Oberlandesgericht einen Teilnehmer nach den Gesetzen zu unlauterem Wettbewerb verurteilt, nachdem dieser seine Firmenzugehörigkeit nicht ordnungsgemäß offengelegt hatte.

Wenn rechtlich erforderliche Offenlegungen nicht auf eine Art gemacht werden können, die den Regeln der Community entspricht, gelten die Regeln der Community. Wenn etwa gemäß lokalen Gesetzen die Offenlegung des Sponsoring einer Bearbeitung in dem Artikeltext selbst erforderlich ist und eine solche Angabe im Artikeltext gegen die Regeln der Community verstößt (was es in den meisten Fällen wahrscheinlich tun würde), wären solche Bearbeitungen untersagt.

Was sind die möglichen nicht-rechtlichen negativen Auswirkungen von bezahlten Beiträgen?

Wie praktische Beispiele wiederholt gezeigt haben, kann die bezahlte Bearbeitung von Artikeln ohne angemessene Offenlegungen zu negativen Schlagzeilen für Unternehmen, Kunden und Einzelpersonen führen. Wir haben festgestellt, dass die Presse solche Fälle genau verfolgt. Die Nichtoffenlegung eines bezahlten Beitrags kann zusätzlich zu einem Vertrauensverlust in der Wikimedia-Community auch zu einem Vertrauensverlust in der allgemeinen Öffentlichkeit führen.

Um das Wohlwollen aufrechtzuerhalten und Missverständnisse zu vermeiden, ist der beste Grundsatz für diejenigen, die eine Vergütung für ihre Beiträge zu Wikimedia erhalten, Transparenz und Kooperationsbereitschaft. Um Peinlichkeiten bzw. Verwirrung zu vermeiden, solltest du Offenlegungen sowohl gemäß den Nutzungsbedingungen als auch lokalen Richtlinien zu bezahlten Beiträgen vornehmen (zum Beispiel Wikipedia:Interessenkonflikt in der deutschsprachigen Wikipedia).

Was ist mit „Vergütung“ gemeint?

Unter „Vergütung“ im Sinne dieser Bestimmung fallen Geld, Waren und Dienstleistungen.

Was bedeuten die Begriffe „Arbeitgeber“, „Kunde“ und „Zugehörigkeit“?

Das bedeutet die Person oder Organisation, die dir eine Vergütung – Geld, Waren oder Dienstleistungen – für einen Beitrag zu Wikimedia-Projekten gibt. Dabei könnte es sich zum Beispiel um ein Unternehmen, eine wohltätige Organisation, eine Ausbildungseinrichtung, eine Regierungsstelle oder eine andere Privatperson handeln. Die Offenlegungsanforderung ist simpel und verlangt von dir, diese Informationen auf eine der drei oben beschriebenen Arten bereitzustellen. Wenn du zum Beispiel im Auftrag deines Arbeitgebers einen Artikel auf Wikipedia bearbeitest, musst du Details zu deinem Arbeitgeber offenlegen. Wenn du von einer PR-Agentur mit der Bearbeitung von Wikipedia beauftragt wurdest, musst du sowohl die Agentur als auch den Kunden der Agentur offenlegen. Wenn du ein bezahlter „Wikimedian in Residence“ bist, musst du angeben, welche GLAM-Organisation dich bezahlt.

Ist die Offenlegung nur in Bezug auf bezahlte Bearbeitung von Wikipedia-Artikeln notwendig?

Nein. Du musst dein Arbeitsverhältnis, deinen Kunden und deine Zugehörigkeit bei jeder Art von bezahlten Beiträgen zu Wikimedia-Projekten offenlegen. Hierzu gehören auch Bearbeitungen auf Diskussionsseiten und Bearbeitungen auf anderen Projekten als Wikipedia.

Beachte, dass einige Projekte eine alternative Offenlegungsrichtlinie eingeführt haben, die den Grad der erforderlichen Offenlegung ändern kann.

Bedeutet diese Bestimmung, dass bezahlte Beiträge immer erlaubt sind, solange sie offengelegt werden?

Nein. Benutzer müssen auch die zusätzlichen Richtlinien und Leitlinien des entsprechenden Wikimedia-Projekts sowie alle anwendbaren Gesetze einhalten. Zum Beispiel müssen gemäß der Richtlinie der deutschen Version von Wikipedia zum neutralen Standpunkt alle Textbearbeitungen angemessen, ausgewogen und (soweit möglich) unvoreingenommen sein. Diese Anforderungen müssen auch dann eingehalten werden, wenn der Beitragende die Bezahlung der Bearbeitungen offenlegt.

Auf welche Weise sollte ich bezahlte Beiträge auf meiner Benutzerseite offenlegen?

Du kannst auf deiner Benutzerseite offenlegen, dass du für einen bestimmten Kunden oder Arbeitgeber arbeitest. Wenn du für das Unternehmen Acme arbeitest und im Rahmen deiner Arbeitspflichten Wikipedia-Artikel über das Unternehmen Acme bearbeitest, erfüllst du die Mindestanforderung der Nutzungsbedingungen, wenn du auf deiner Benutzerseite einfach angibst, dass du Bearbeitungen im Auftrag des Unternehmens Acme vornimmst. Du musst aber auch dann die Richtlinien der Community bzw. der Stiftung zusätzlich zu den einschlägigen Gesetzen einhalten.

Wie sollte ich bezahlte Beiträge in meiner Bearbeitungszusammenfassung offenlegen?

Du kannst deinen Arbeitgeber, deine Zugehörigkeit und deinen Kunden in dem Eingabefeld für die Bearbeitungszusammenfassung angeben, bevor du deine Bearbeitung oder deinen Beitrag „speicherst“. Zum Beispiel kannst du, bevor su deine Bearbeitung eines Wikipedia-Artikels über deinen Kunden, X, speicherst, diesen Hinweis in das Eingabefeld für die Bearbeitungszusammenfassung eingeben: „X hat mich mit der Aktualisierung seines Wikipedia-Artikels beauftragt“ oder „Ich arbeite für X“.

Wie sollte ich bezahlte Beiträge auf einer Diskussionsseite offenlegen?

Du kannst deinen Arbeitgeber, deine Zugehörigkeit und deinen Kunden auf der entsprechenden Diskussionsseite entweder vor oder unmittelbar nach „Speicherung“ deiner Bearbeitung oder deines Beitrags angeben.

Muss ich die Einzelheiten der Vergütung, die ich erhalte, offenlegen?

Du musst weder die Höhe noch die Art deiner Vergütung angeben, die du für deine Bearbeitung erhältst. Das Minimum deiner Angaben umfasst die Offenlegung deines Auftraggebers, deines Kunden und deiner Mitgliedschaft.

Kann ein lokales Projekt eine alternative Offenlegungsrichtlinie für bezahlte Bearbeitungen verabschieden?

Die Offenlegung bezahlter Beiträge zu Wikimedia-Projekten ist gemäß der Offenlegungsbestimmung der Nutzungsbedingungen verpflichtend. Jedoch können einzelne Projekte eine alternative Offenlegungsrichtlinie erstellen, wenn ihre Projekte oder Communitys besonderen Bedarf haben, die Anforderungen zu verschärfen oder zu lockern. Die Bestimmung gibt Communitys den Ermessensspielraum, die Regeln für ihre konkrete Community anzupassen. Dies geschieht nach Durchführung des für dieses Projekt üblichen konsensbasierten Prozesses zur Etablierung zentraler Richtlinien. Für die Verabschiedung einer alternativen Offenlegungsrichtlinie ist ein Konsens im Einklang mit der bisherigen Praxis des Projekts sowie mit der lokalen Auffassung darüber, was einen Konsens ausmacht, erforderlich.

Um eine bereits vorher existierende Richtlinie als alternative Offenlegungsrichtline einzuführen, muss eine Projekt-Community spezifisch darüber Konsens erreichen, die Offenlegungserfordernisse für bezahlte Bearbeitungen in den Nutzungsbedingungen durch die Richtlinie des Projektes zu ersetzen. Ein Beispiel für eine alternative Offenlegungsrichtlinie ist dieser Vorschlag auf MediaWiki.org.

Nach Erstellung einer solchen Richtlinie müssen Projekte ihre Richtlinie auf der Liste alternativer Offenlegungsrichtlinien einstellen. Diese Liste hilft Bearbeitern und Schwesterprojekten, schnell zu erkennen, was die lokale Projektrichtlinie für bezahlte Bearbeitung ist oder ob die Standardrichtlinie gilt.

Bedeutet diese Bestimmung, dass die Wikimedia-Projekte ihre Richtlinien ändern müssen?

Wikimedia-Projekte können ihre Richtlinien ändern, um auf diese Anforderung zu verweisen, um strengere Anforderungen für bezahlte Bearbeitungen zu verlangen, oder um alternative Regeln bereitzustellen.

Welche Projekte haben alternative Offenlegungsrichtlinien eingeführt?

Projekte, die alternative Richtlinien haben, sind hier aufgeführt: Liste alternativer Offenlegungsrichtlinien.

Wann ist diese Regelung in Kraft getreten?

Die Offenlegungsbestimmung der Nutzungsbedingungen ist am 16. Juni 2014 in Kraft getreten. Die Bestimmung war das Ergebnis einer Diskussion mit der Community, nach einem ursprünglichen Vorschlag zur Änderung der Nutzungsbedingungen durch das Team der Rechtsabteilung und der Abteilung Community Advocacy der Wikimedia-Stiftung. Die Diskussion wurde am 25. März 2014 geschlossen, und die Änderung wurde vom Kuratorium am 25. April 2014 angenommen.

Referenzen

  1. Federal Trade Commission Act 15 U.S.C. § 45(a)(1)
  2. Federal Trade Commission Act, 15 U.S.C. § 45(a)(2)
  3. 16 C.F.R. §255.5, Example 8, p.12.
  4. Parino v. Bidrack, Inc., 838 F. Supp. 2d 900, 905 (N.D. Cal. 2011) (Die Behauptungen des Klägers, einschließlich der Erstellung und Nutzung von gefälschten Rezensionen auf einer Webseite durch den Beklagten, reichten für die Geltendmachung eines Anspruchs gemäß dem kalifornischen Gesetz zum unlauteren Wettbewerb (Unfair Competition Law) und dem Gesetz über unlautere Werbung (False Advertising Law) aus).
  5. Directive 2005/29/EC of the European Parliament (Annex I, points 11 and 22).